Unterwegs in Western Australia
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Der letzte Eintrag ist eine Weile her. Wir waren zugegebener Maßen etwas faul, haben aber auch eine Menge erlebt und viel zu tun
Nach knapp vier Wochen Arbeit war es Zeit, sich wieder auf die Stärken zu besinnen, nämlich die Freizeitgestaltung. So haben wir dann das doch schon herbstlich werdende Albany verlassen und sind mit dem Bus zurück nach Perth gefahren, wo wir nochmal übers Wochenende bei Suse und Stebbl vorbeischauen wollten.
Rottnest Island und die Quokkas
Vorher sind wir aber noch nach Rottnest Island gefahren, eine kleine sehr schöne Insel bei Perth, auf der die Quokkas leben. Das sind kleine süße Tierchen, die aussehen wie kleine Kängurus mit dem Kopf einer Maus. Diese laufen überall auf der kleinen Insel herum und sind zahm und sehr zutraulich. Quokkas gibt es nur im äußersten Südwesten Australiens und sonst nirgends auf der Welt. Das obligatorische Quokka-Facebook-Profilfoto habe ich jetzt jedenfalls auch. Auch sonst hat die Insel viel zu bieten. Es gibt keine Autos und man bewegt sich mit dem gemieteten Fahrrad von Strand zu Strand. Alternativ kann man den Bus nehmen. Die Strände sind sehr schön und bieten tolle Schnorchelmöglichkeiten, sogar ein Schiffswrack! Rottnest Island ist auf jeden Fall ein Muss für alle, die mal in die Nähe von Perth gelangen.
Für die älteren Leser: Es folgt eine Bildergalerie. Die Bilder laufen automatisch durch. Ihr könnt aber auch auf die Pfeile an den Rändern klicken. Achtung: Die Pfeile erscheinen nur, wenn Ihr mit der Maus auf dem Bild seid!
Wieder bei Suse und Stebbl
Abends sind wir dann zu Suse und Stebbl gefahren, wo wir gemütlich in der Küche gesessen und die vergangenen vier Wochen Revue passieren lassen haben. Nachdem wir Bier und Wein ausgetrunken hatten und die Mädels im Bett lagen, hat Stebbl seinen alten Freund Jack Daniels dazu geholt, den wir beide dann unverdünnt und lauwarm bis zum bitteren Ende in uns hinein geschüttet haben. Parallel haben wir mit unseren fantastischen Stimmen die guten, alten Muff Potter lautstark begleitet, was zu Einschlafschwierigkeiten bei unseren beiden Liebsten geführt hat. Einen Besuch im Blumenbeet später, und mit `ner frisch formatieren Festplatte im Kopf, hatte ich allerdings keine Probleme, schlaf zu finden… Meine Leber ist jedenfalls froh, dass ich Stebbl nicht schon zur Schul- oder Studienzeit kannte.
Am Samstag haben wir morgens/mittags alle gemeinsam im Meer gebadet und dann sind Steffi und ich in den hippen Stadtteil Freemantle gefahren, der mit seinen alten Straßen und Gebäuden wirklich sehr schön ist, und ebenfalls bei einer Reise nach Perth nicht ausgelassen werden sollte. Abends haben wir uns dann mit den beiden im Stadtzentrum getroffen und sind koreanisch Essen gegangen. Koreanisch kannte ich noch gar nicht. Das Fleisch brät man selbst am Tisch. Dann legt man es in ein Salatblatt, fügt verschiedene Gemüsesorten, Saucen und Reis hinzu, rollt es wie einen Wrap zusammen und schiebt es in sich rein. Sehr lecker und sehr empfehlenswert! Danach stinkt man ziemlich nach Essen, wie wir bei unserem anschließenden Besuch in einer Gin-Bar festgestellt haben.
Am Sonntag haben Steffi und ich entspannt und abends haben wir vier Pizza geholt und den neusten Helge Schneider-Film geguckt, in dem übrigens mein Arbeitskollege Laurent alias Rocko Schamoni alias die Eidechse mitspielt.
Auf zum Ningaloo Reef
Montags sind Steffi und ich dann mit unserem gemieteten Kleinwagen Richtung Norden mit dem Ziel Exmouth aufgebrochen. Es lagen 1200 km vor uns die wir an zwei Tagen mit einer Übernachtung in Kalbarri auch problemlos hinter uns gelassen haben. Auf dieser Fahrt haben wir allerdings ein Gespür für die unglaubliche Größe Australiens bekommen. 1200 km an zwei Tagen ist ja schon ein ordentliches Stück. Wenn man allerdings auf die Landkarte schaut, dann kommt einem das im Verhältnis zu Deutschland so vor, also sei man von Hamburg nach Bremen gefahren. Man ist auch wirklich oft sehr lange einfach nur geradeaus gefahren und brauchte gar nicht zu lenken. Vielleicht alle 10 Minuten gab es mal Gegenverkehr und alle zwei Stunden ist man vielleicht mal durch ein kleines Örtchen gefahren. Ansonsten nur lange Straßen, gesäumt von rotem Sand, links und rechts nur Outback und keine landschaftlichen Veränderungen. Das war schon beeindruckend.
Exmouth
In Exmouth haben wir vier Nächte in einem Achtbettzimmer in einem schäbigen Hostel verbracht und Bekanntschaft mit der an der Westküste vorherrschenden Fliegenplage gemacht. Außer bei Dunkelheit und tagsüber am Strand wimmelte es nur so vor Fliegen. Das war auch schon bei unseren Zwischenstopps auf der Hinfahrt so, überall Fliegen, Fliegen, Fliegen. Wir haben dann morgens immer zugesehen, dass wir schnell ans Wasser kamen.
Unterwasserabenteuer
Exmouth liegt direkt am Nigaloo Reef, ein 250 km langes Korallenriff, das direkt an der Küste liegt. Es soll genauso schön sein, wie das weltbekannte Great Barrier Reef an der Ostküste, mit den Vorteilten, dass es weniger touristisch ist und man schon direkt am Strand schnorcheln kann. Und das haben wir dann auch gemacht. Am ersten Tag sind wir zum Turquoise Bay gefahren, weil dieser die Nummer eins bei Tripadvisor ist. Allerdings war dort auch recht viel los und die Strömung relativ stark, so dass man immer zur Seite getrieben wurde. Aber es war dennoch ein wundervoller Strand mit tollen Korallen und vielen verschiedenen, bunten Fischen. Man ging einfach ein paar Meter ins Wasser und konnte das bunte Treiben bereits ab einem Meter Wassertiefe beobachten, wie in einem großen Aquarium. Das Wetter war gut und die Sicht hervorragend, so dass man sich stundenlang teiben lassen konnte. Das Highlight an diesem Tag waren ein kleiner Blaupunktrochen und eine Suppenschildkröte. Mit letzterer bin ich bestimmt hundert Meter geschwommen und konnte sie in Ruhe filmen.
Am nächsten Tag sind wir zu einem Strand mit dem Namen Pilgramunna gefahren. Das war ein Geheimtipp, den wir von Gregg, einem Australier aus unserem Zimmer, bekommen haben. Dieser Strand war menschenleer und sah zunächst sehr unscheinbar aus. Wir sind auch erst eine Weile an den Korallen vorbeigeschwommen und haben sie erst später entdeckt, obwohl sie direkt vor unserer Nase waren. Dort haben wir dann eine unglaubliche Dichte von Korallen und Fischen vorgefunden, und alles knietief im Wasser. Unglaublich! Etwas furchteinflößend waren die Stachelrochen (!), die gut getarnt, halb im Sand vergraben, plötzlich neben einem lagen. Schließlich hat so ein Tier mal den berühmten „Crocodile Hunter“ Steve Irwin umgebracht. Allerdings hat sich dieser auch sehr dämlich angestellt, denn Stachelrochen sind nicht aggressiv. Später habe ich ein ziemlich großes Exemplar entdeckt , ca. zwei Meter lang, neben dem ich bestimmt 30 Meter hergeschwommen bin und in Video aufnehmen konnte.
Whaleshark-Diving
Für den dritten Tag hatten wir eine Walhai-Tour gebucht. Das war zwar etwas kostspielig, aber wer von Euch ist schon mal mit dem größten Fisch der Welt geschwommen? Morgens um halb acht ging es los und mit einer Gruppe von 20 Leuten sind wir dann mit einem Boot raus aufs Meer gefahren. Unterwegs haben wir vom Boot aus Delfine und Tigerhaie gesehen, während ein kleines Flugzeug über uns Ausschau nach Walhaien gehalten hat. Walhaie, sind Haie, keine Wale, werden ca. 12 Meter lang, sind völlig harmlos und schwimmen nur in der Walhai-Saison, die gerade begonnen hat, in dieser Gegend herum. Unser Flugzeug hat dann relativ schnell einen gefunden, zu welchem wir dann hingefahren sind. Dort haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt und sind dann immer abwechselnd mit dem Walhai geschwommen. Jede Gruppe ist ca. 50 Meter vor dem Hai ins Wasser gesprungen, hat sich wiederum nach links und rechts aufgeteilt und auf den Fisch gewartet. Sobald er uns eingeholt hat, haben wir dann, mit Taucherbrille, Schnorchel und Schwimmflossen ausgerüstet, gasgegeben und sind immer für ca. 10 Minuten neben ihm geschwommen. Dann mussten wir anhalten wurden vom Boot aufgesammelt und wurden wieder vor den Fisch gebracht. In der Zwischenzeit ist die andere Gruppe mit ihm geschwommen. Man konnte bis auf drei Meter an ihn heranschwimmen und gut Fotos und Videos machen. Allerdings musste man auch ordentlich strampeln, um mitzuhalten. Vor, unter sowie auf Kopfhöhe des Haies durfte man nicht schwimmen, weil die Tiere das nicht mögen und dann abhauen. Unser Walhai war mit 3-4 Metern zwar noch recht klein, dafür aber sehr geduldig. Insgesamt konnten wir eine Stunde mit ihm schwimmen, was nicht oft vorkommt. Und es war wirklich großartig! Wie dieser wunderschöne, große Fisch, begleitet von zwei drei kleinen Fischen an seinem Bauch, anmutig durch das Wasser gleitet, riesig und doch ungefährlich, dazu diese schönen Muster auf dem Rücken – ein Traum! Zwischendurch ist er abgetaucht und man konnte ihn nicht mehr sehen. Plötzlich ist er dann aus dem nichts wieder hochgetaucht. Dazu noch diese riesige, kraftvolle Schwanzflosse, wie sie sich langsam und gleichmäßig hin und her bewegt. Sehr zu empfehlen das Ganze!
Mehr Fotos vom Whaleshark-Diving könnt Ihr Euch auf meiner Facebook Seite anschauen.
Bye, Bye WA
Am nächsten Tag sind wir mit kurzen Stopps zum Schnorcheln in Coral Bay und am Quobba Point sowie Übernachtungen in Carnavon und Kalbarri wieder nach Perth gefahren, wo wir nochmal bei Suse und Stebbl schlafen konnten. Am nächsten Morgen hat uns Stebbl freundlicherweise zum Flughafen gebracht, von wo aus wir nach Brisbane geflogen sind und somit Western Australia und die Westküste verlassen haben. Nun ist die Hälfte unserer Zeit in Australien schon wieder um und wir sind insgesamt seit knapp drei Monaten unterwegs. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht…
PS: Die Erstellung dieses Artikels hat übrigens ca. 6 Stunden gedauert. Profis können das sicherlich schneller, aber ich wollte Euch mal ein Gespür dafür geben, wie viel Arbeit da immer hintersteckt. Und das im Urlaub!
Lieber Hendrikundsteffi,
gut, dass euch die ollen Stachelbiest-Rochen, Haifische und Quokkas am Leben gelassen haben. Am gefährlichsten war wohl die Begnung mit Jack D., ne? Jedenfalls habe ich Angst vor Herrn Stebbl.
P.S.: Das Lesen Eures Artikels hat übrigens ca. 15 Minuten gedauert. Profis können das sicherlich schneller, aber ich wollte Euch mal ein Gespür dafür geben, wie viel Arbeit da immer hintersteckt. Und das auf der Arbeit!
Sehr geehrter Hubertus,
Du bist einfach der beste Richter, der für die Bundesrepublik Deutschland urteilen könnte. Frag Schocki.
Hochachtung,
Dein
Hendrikundsteffi
Hallo HansiundPeppiunddasHündchen,
das Lesen des Artikels dauert nur 3 Minuten, wenn man sich geschickt anstellt und nur die Stichwörter liest, sowie die Bildergalerien immer schnell durchklickt. Da wollten wir euch nur mal nen Eindruck vermitteln.. Habt ihr eigentlich auch an dem blauen Tier geleckt? Der junge Mader hätte das gerne gemacht!
glg
diedreilustigenvierjungermaderhassiundegon
Nein, haben wir nicht. Mir fällt auch gerade leider keine dumme Antwort ein. Wer ist denn eigentlich Hassi? Der heißt ja fast wie ich!