Queenstown und die Westküste – Drei Burger, eine Wanderung und trampen, trampen, trampen

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Queenstown und der Milford Sound

Queenstown hat mir sehr gut gefallen. Ein einsames Städtchen umgeben von viel Natur mit einem umtriebigen Zentrum und einer kleinen, schönen Hafenfront mit Strand. Ich mag Städte am Wasser mit Bergen im Hintergrund. Wie Kapstadt, mit 20.000 Einwohnern allerdings minimal kleiner. Abends angekommen wollten wir bei Fergburger essen, weil es dort sehr leckere Burger geben sollte, aber wie es bei solch angesagten Läden nun mal ist, war die Schlange an der Theke bescheuert lang und ging die halbe Straße lang. Also gingen wir in einen anderen Burgerladen, wo es auch gut war.

Queenstown Beach

Der Strand von Queenstown mit Blick auf den Hafen

Am nächsten Tag haben wir uns ein wenig die Stadt angeschaut. Steffi hat sich einen Hut zum Schutz ihrer verbrannten Kopfhaut gekauft und Martin ein paar schicke Crocs. Nachmittags dann noch auf einer Wiese in der Sonne entspannt, gelesen und Leute beobachtet. Das Leben ist schön!

Queenstown Harbour

Chillen auf der Wiese am Hafen

Tagsdarauf haben wir einen Tagestrip zum Milford Sound, einer der schönsten Gegenden in NZ gemacht. Die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus dauerte allerdings jeweils fünf Stunden, was das ganze etwas strapaziös machte. Allerdings sind wird durch wirklich schöne Landschaften gefahren, die von unserem Busfahrer, der aussah wie Peter Griffin, informativ kommentiert wurden. Der Milford Sound ist ein sehr schöner Fjord, aus dem die Berge direkt steil aus dem Wasser schießen. Mit den zahlreichen Wasserfällen wirklich ein sehr schönes Panorama. Dort angekommen haben wir eine anderthalbstündige Bootsfahrt gemacht und dann ging es schon wieder zurück und der Tag war um. Abends haben wir dann doch noch was vom Fergburger geholt. (Nur) 20 Minuten anstellen und 30 Minuten auf das Essen warten. War aber lecker.

Mirror Lakes

Auf dem Weg zum Milford Sound – Warum heißt dieser Ort nur Mirror Lakes?

Rohan

Milford Sound

Am Milford Sound

Milford Sound

Ziemlich windig hier

Einmal Bungeejump light bitte

Am nächsten Morgen haben wir dann langerwartet den Bungeejump-Gutschein eingelöst, den Steffi zum Abschied von Ihren Kollegen bekommen hat. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Gutschein nicht für einen Bungee-Sprung, sondern für fünf Fahrten mit der Zip-Line waren. So hatten wir immerhin alle drei etwas davon. Es war jedoch nicht so spektakulär, wie gedacht. Trotz meiner Höhenangst kam kein Adrenalin auf, weil der Abgrund nicht so tief war. Erinnerte mich eher an die Seilrutsche auf nem Kinderspielplatz. Sorry, liebe Web-Netzer,  war trotzdem ganz nett.

Zip Ride Queenstown

Der Bungeesprung naht – Links bei der Brücke

Queenstown Zip Ride

Peppi in Superman-Pose

 

Ich auch

Ich auch

“Natur ist Natur”

Später sind wir nach Wanaka weiter gezogen, wo wir in einem gemütlichen, kleinen Hostel abgestiegen sind. Wanaka ist übriges auch ein schöner kleiner Ort mit Wasser und Bergen und Gelöt. Von dort aus sind wir mit zwei amerikanischen Bekannten von Martin (aka Zikalla oder auch Zimartin) zu einem nahe gelegenen Gletscher Rob Roy gewandert. Zwar etwas anstrengend, aber auf jedenfall lohnenswert, da Natur dort sehr schön ist. “Natur ist Natur”, wie mein Vater neulich sagte. Abends aßen wir dann unseren dritten Burger, weil “der hier so gut sein soll”.  War er auch.

Auf dem Weg zum Gletscher "Rob Roy"

Auf dem Weg zum Gletscher “Rob Roy”

Kurze Pause

Kurze Pause

Weiter geht's

Weiter geht’s

Angekommen - Das ist also Herr Roy

Angekommen – Das ist also Herr Roy

Am Ende hält dann doch noch jemand an

Kennt jemand weitere Redewendungen für “am nächsten Tag”? Jedenfalls begann an besagtem Tag unsere zweitägige Trampodyssee von Wanaka nach Nelson mit kurzem Stopp in Franz Josef. Beide Tage verliefen in etwa gleich. Schlecht weg gekommen, stundenlang im nirgendwo in der Hitze gestanden, nach sechs bis acht Stunden erst ein Viertel bis ein Drittel der Strecke geschafft und fast aufgegeben. Doch dann ist jeweils noch ein Retter gekommen, der uns zum Ende des Tages noch ein Riesenstück bis zu unserem Ziel mitgenommen hat. Am ersten Tag ein Typ, der auf dem Weg zu einem Festival war und am zweiten Tag ein älterer Mann, der uns sogar noch eine Nacht in einem Motel spendiert hat. Sein Name war Jeff und er war nicht nur freundlich, sondern wusste so ziemlich alles und hat schon eine Menge in seinem Leben gemacht. Er war bzw.  ist Bauer, Jäger, Feuerwehrmann, Sammler und Programmierer. Außerdem hat er schon viele Farmen in seinem Leben aus dem Boden gestampft. Eine sehr nette Erfahrung mit einem Kiwi, wie sich die Einheimischen nennen.

Reiseroute Westküste Neuseeland

Unsere Reise Route von Queenstown nach Nelson

Wir mit unserem Retter Jeff

Wir mit unserem Retter Jeff

Elder & Elder

Außer den beiden haben uns circa acht Leute mitgenommen. Am lustigsten war ein Trupp von Waldarbeitern, die uns in ihrem dreckigen Bulli mitgenommen haben. Der Fahrer hat ständig “Fuck” gesagt und war genervt von den Anrufen seiner Frau. Aber nicht ganz ernst gemeint. Außerdem haben wir bei einem Halt in Greymouth zwei junge Mormonen getroffen, mit denen wir uns unterhalten haben. Mit ihren Fahrrädern, Helmen, Hemden, Krawatten und Rucksäcken sahen sie aus wie Schüler, also fragte ich sie, ob sie gerade von der Schule kommen. Sie verneinten dies jedoch etwas verstört. Meine nächste dumme Frage war, ob sie wirklich bei “Elder” mit Vornamen heißen, da ich es auf ihren Namensschildern so ablesen konnte. Dies bejahten sie, doch ich war skeptisch und habe schnell in meinen Übersetzer geschaut und herausgefunden, dass “Elder” “Ältester” heißt und sie entlarvt, ich Fuchs! Dann haben sie noch für uns gebetet, dass wir es nach Nelson schaffen und Steffi eine Jesus-Karte gegeben.

An diesen beiden Tagen habe ich gelernt, dass etwa jedes hundertste Fahrzeug einen Tramper mitnimmt. Das an der Westküste größtenteils nur alle ein bis zwei Minuten ein Auto kommt, kann es schon mal zäh werden. Außerdem ist trampen alleine deutlich leichter, als Paar, den Martin war überall viel schneller angekommen, als wir.

 

Endlich da

Nelson find ich nicht so schön, aber hier soll wohl einiges los sein. Wir haben aber nichts spektakuläres gemacht, sondern haben uns die Stadt angeschaut, “Birdman” im Kino (in einem Mini-Saal mit 20 Sitzen) geguckt und einen ganzen Tag im Hostel mal nichts gemacht. Das Hostel ist ganz interessant. Schlecht gelegen, sehr entspannt, vor allem der Besitzer, leider fast nur deutsche Abiturienten, ganz gut ausgestattet mit Tischtennis und Billard und die Küche ist ein ziemliches Drecksloch.

Heute hat es erstmals ordentlich geregnet und morgen starten wir mit unserer ersten mehrtägigen Wanderung, dem Abel Tasman Walk, der sicherlich ein Highlight unseres Aufenthaltes wird. Hoffentlich werden wir nicht nass… Danach geht’s auf die Nordinsel nach Wellington.

Viel Spaß beim Schneeschieben und bis in ca. einer Woche!