Letzte Woche Roadtrip bis zum glorreichen Ende – SYDNEY

Posted by in Australien

Ob ihr es glaubt oder nicht – wir sind schon 4 1/2 Monate auf Reisen. Wir können gar nicht glauben wie schnell doch die Zeit vergeht. Und nun heisst es nach 3 wundervollen Monaten Abschied von Australien nehmen. Das weinende Auge sagt “Tschüss Australien”, das lachende Auge freut sich sehr auf die Zeit in Kanada, die nun beginnt. Welche Geschichten wir in den letzten Tagen in Australien erlebt haben, wollen wir euch aber auch dieses Mal nicht vorenthalten.

Metung – da waren wir wirklich?

Auf unserer Fahrt von Melbourne nach Sydney haben wir wieder die Küstenroute gewählt, da uns die letzte Inlandsroute ein bisschen zu langweilig war. Sorry, Uwe! Unser erster Ort auf der Liste – Metung. Ehrlich gesagt, weiß ich gerade gar nicht mehr was wir in Metung überhaupt gemacht haben. Ich glaube NICHTS, bzw. zu Abend gegessen, die Sopranos geschaut, geschlafen, gefrühstückt, kurz die Szenerie genossen und weitergefahren. Solche Orte hatten wir gefühlt des Öfteren auf unserem Trip mit dem Campervan. Es kann halt auch nicht immer alles interessant und aufregend sein.

Nachdem ich unsere Fotos durchgestöbert habe, fällts mir wieder ein. In Metung habe ich das erste Mal einen Pelikan in freier Wildbahn gesehen. Hier ein herangezoomtes, etwas unscharfes Beweisfoto:

Pelikan in Metung

 

Jenseits von Eden

oder
Die Geschichte von Old Tom, dem Orca

Das Skelett von Old Tom

Das Skelett von Old Tom

Auf unserer Weiterfahrt machten wir einen Stopp in Eden. Eden ist nicht nur ein kleiner, schöner Küstenort. Nein, dort wurde früher als der Walfang in Australien noch erlaubt war, Walfang betrieben. Heute befindet sich in der Bucht von Eden das einzigartige Killerwal Museum. Im diesbesagten Museum (ja, wir bilden uns auch manchmal weiter!) machten wir die Begegnung mit Old Tom, dessen Skelett dort ausgestellt war. Old Tom ist ein Killerwal, der den Walfängern um die vorletzte Jahrhundertwende zusammen mit mehreren anderen Killerwalen geholfen hat, andere Wale (wir wissen nicht mehr genau welche) in die Bucht nach Eden zu treiben, um sie dort gemeinsam mit den Menschen zu töten. Als Dank für ihre Mitarbeit bekamen die Orcas im Anschluss die Leber und die Zunge des gefangenen Wales. Diese Zusammenarbeit zwischen Killerwalen und Menschen ist in der Geschichte einzigartig. Uns hat es sehr beeindruckt wie clever diese Tiere doch sein können.

Jervis Bay

Weiter gings nach Jervis Bay. Dort hat es uns sehr gut gefallen. Also eher gesagt, in den Orten um Jervis Bay herum, da der Name für die Bucht und nicht für einen Ort steht. An der 2-Tagesordnung stand ein Tag im Nationalpark und ein 4-stündiger Kajaktrip. Ich lasse die Fotos sprechen:

Kayak Kayak Start Henni im Kayak Steffi im Kayak Kayak Kängurus Jervis Bay Strand Jervis Bay Strand Abendessen
Einführung zum Kayak fahren

Auf der Suche nach…

In unserem riesigen Gefährt ging fast jeden Tag etwas verloren (Schlüssel, Taschenlampe, Portemonaie, Akku, Ladekabel, Bürste, etc.) Meistens fand es sich dann aber doch irgendwann wieder. So waren wir auch morgens vor unserer Kajak- Tour auf der Suche nach unserem Portemonaie. Doch dieses Mal war es weg! Scharf nachgedacht – wir hatten es gestern Abend auf dem Tisch im Imbiss liegen gelassen. Oh man! Nach einem schnellen Telefonat mit dem Imbissinhaber wurde ein Glück klar, dass sie es gefunden haben und alles noch drinnen war. Eine netter Kunde hatte es mit 200 Dollar in bar, Kreditkarte etc. abgegeben. Schwein gehabt!

Am gleichen Tag nach dem Kajak-Trip hatte Henni dann seine Sonnenbrille in der Rettungsweste vergessen, obwohl er zum Start des Kajak Trips noch darauf hingewiesen hatte, dass er sie auf jeden Fall vergessen wird und wir ihn bitte daran erinnern sollen. So haben wir uns täglich selbst zu unserer eigenen Ostereiersuche eingeladen. Spaßig? Naja! Nachdem wir alle Fundgegenstände eingesammelt hatten, haben wir uns nachmittags auf den Weg in die Blue Mountains gemacht.

Ab in die Blue Mountains

Die Blue Mountains sind eine Gebirgskette (nicht zu vergleichen mit richtigen Bergen!) direkt im Inland 60 km von Sydney entfernt. Das “blau” im Namen hat das Gebirge durch seinen blauen Schimmer in der Luft, der durch das Verdunsten von ansässigen Eukalyptusbäumen entsteht, erhalten.

Kalt, kälter, Katoomba!
Boarrr, es war arschkalt in Katoomba (ein Ort in den Blue Mountains). Wie kann es nur so kalt in Australien werden? Damit hatte niemand gerechnet – 8 Grad und kalter Wind!!! Ein Glück wartet bald der Indian Summer in Kanada auf uns. Ich kann es kaum erwarten!

Und so haben wir uns in Katoomba erstmal nicht die schöne Natur der Blue Mountains angeschaut, sondern haben uns ins “warme” Kino verzogen. Leider stellte sich der Kinobesuch dabei als Trugschluss heraus, da es gefühlte 0 Grad in diesem Kino waren. Ich glaube die Australier wollen nicht, dass man ins Kino geht…jedenfalls lassen diese unmenschlichen Temperaturen nichts anderes vermuten.

Three Sisters Blue Mountains Wanderung Wasserfall Katoomba Bücherei
Die Three Sisters

Ich komme aus Jork. Ha, ich auch.

Am nächsten Morgen auf dem Campingplatz haben wir dann Bekanntschaft mit Anna und Christian gemacht. Wie der Zufall so will, ist Anna auch in Jork geboren und aufgewachsen – so wie ich! Da muss man erst ans andere Ende der Welt fahren um sich kennenzulernen. Und wir haben auch noch fast in der selben Straße gewont. Wahnsinn! (wie Larissa jetzt sagen würde) Mit den beiden haben wir dann auch den Tag mit ner Wanderung, Sightseeing, “Blog schreiben” in der Bücherei und Abendessen beim Thailänder verbracht.

Im Sommer lässt es sich in den Blue Mountains bestimmt super aushalten – sie sind nämlich wunderschön & einen Besuch wert.

Sydney, finally!

Dank des Tipps von Anna & Christian sind wir von den Blue Mountains direkt in eine nette Bücherei nach Sydney (in den Büchereien gibt es immer kostenloses Internet) gefahren, um dort am Blog weiterzuschreiben. Da die beiden auch nochmal nach Sydney mussten, haben wir uns abends auf einem kostenlosen Parkplatz in Sydney getroffen und ein Abschiedsweinchen mit ihnen getrunken.
Am nächsten Tag war es dann soweit. Unser fahrbarer Untersatz musste wieder den zwei bzw. vier Beinen weichen. Auch dieses Mal war ein gewisses Gefühl von Freiheit nicht zu verleugnen.

Ja, ihr Lieben…und was haben wir in Sydney gemacht? Viel! Und deshalb kurz und knapp unsere Touri Ausflugsziele in einer Auflistung:

  • Tag 1: Mittags: Auto abgegeben, ins erste Hostel (Wake Up!) eingecheckt & den Abend in der Hostelbar verbracht
  • Tag 2: Auschecken & ins zweite Hostel eingecheckt (YHA Harbour) “Kostenlose” 3-stündige Stadtführung durch die Innenstadt von Sydney & den Ausblick auf die Opera und die Harbour Bridge von unserer grandiosen Hostel-Dachterasse genossen.
  • Tag 3: Paddington Market, Bondi Beach & abends in Chinatown gespeist.
  • Tag 4: The Rocks Market, Botanischer Garten, Darling Harbour.
  • Tag 5: Coastal Walk von Bondi Beach nach Coogee Beach (ca. 3 Std.), im Kino (dieses Mal war es tatsächlich warm!) Mad Max geschaut & ein Abschiedsbier im Pub getrunken.
  • Tag 6: Die Fähre nach Manly genommen + Spaziergang in Manly. Abends = Abflug nach Vancouver
Auto waschen Sydney Opera Harbour Bridge Free Walking Tour Kunst in der Stadt Sydney Tower Eye Bondi Beach Swimming Pool am Bondi Beach Bondi Kunst Kunst Skate Park am Strand Friedhof am Strand Botanischer Garten Manly Fähre
At the car wash

Jeder von euch, der schon mal in Sydney war, wird sicherlich das ein oder andere Motiv wiedererkennen.

Die allesentscheidende Frage – Sydney oder Melbourne?

Welche Stadt gefällt mir besser?

Jetzt komme ich mir ehrlich gesagt gerade vor wie bei meiner Masterarbeit als ich das Fazit schreiben musste. Grrrr…ein sehr ungeliebter Teil.

Sydney punktet mit seinen Sightseeing Highlights, der Harbour Bridge und dem Sydney Opera House sowie seinem Stadtbild. Überall gibt es interessante Gebäude, Parks und andere Sehenswürdigkeiten zu sehen, mit desssen Fülle Melbourne nicht ganz mithalten kann. Melbourne hat auch interessante Architektur zu bieten, keine Frage. Auch mit den Stränden rund um Sydney herum, kann Melbourne nicht mithalten. Da hat Sydney eindeutig die Nase vorne.

Dafür hat Melbourne die wunderschöne Great Ocean Road gleich um die Ecke. Wenn man es aber genau nimmt, startet sie ca. 1  Stunde entfernt vom Stadtzentrum Melbournes. In Melbourne haben mir ausserdem die lebendigen Stadtviertel sowie die Barszene (Rooftop Bars, gemütliche Kneipen & Rockkneipen) gut gefallen. Allerdings waren wir in Sydney nicht so viel in Kneipen unterwegs, so dass der Vergleich ein wenig fehlt.

Eine eindeutige Antwort zu geben, fällt hier sehr schwer und die gibt es für mich auch nicht. Beides sind wirklich schöne Städte und Australien ist ein wunderbares Land. Mein Gefühl tendiert ein wenig zu: Sydney! Ist eine interessante Weltstadt, die weniger verkehrsreich war, als ich gedacht habe.

Ja…und nun sind wir tatsächlich schon in der nächsten “großen” Stadt – Vancouver. Von unseren ersten Tagen hier berichtet Henni dann beim nächsten Mal mehr. Ich kann nur sagen: Es war ein feucht-fröhlicher erster Abend nach 20 Std. Flug und 10 Stunden Aufenthalt in Bejing!

Ganz liebe Grüße aus Vancouver

Steffi