On the Road mit Jojo und Katja
Den Monat in San Francisco haben wir wirklich sehr genossen. Die Stadt ist super interessant und im Hostel sind uns liebe Menschen begegnet, die uns hoffentlich noch ein Teil unseres Lebens begleiten werden. Leider hat alles ein Ende und wir freuen uns auch wieder auf neue Eindrücke & Erlebnisse in den USA.
Drei letzte Tage in San Francisco
Den kleinen Roadtrip mit Katja und Johannes haben wir schon von längerer Hand geplant. Die Beiden sind insgesamt 4 Wochen in den USA unterwegs und wir verbrachten ca. 10 Tage der Reise mit ihnen.
Nachdem uns Katja und Jojo am 29. August (man ist das schon wieder lange her) in unserem Hostel in San Francisco abgeholt haben, ging es allerdings nicht gleich weiter in einen anderen Ort. Wir sind in San Francisco geblieben um dort 3 Tage gemeinsam zu verbringen. Und wir hatten ein taffes Programm: Fahrradtour über die Golden Gate Bridge, Alcatraz besichtigen & zu einem Baseballspiel gehen…und dann natürlich noch die Stadt anschauen. Das Baseballspiel haben wir allerdings kurzerhand abgeblasen, da es mitten in den Tag gefallen wäre (13 Uhr) und dieser Tag so gut wie verplant gewesen wäre.
Käsezimmer für Käsekinder
Aber nun nochmal zurück zum Anfang. Alles begann mit unserem wunderschönen Motel in der Nähe der Marina – Nicht! Leider war es für die Ausstattung vollkommen überteuert, da hätten wir lieber zu Viert im Pacific Tradewinds Hostel bleiben sollen. Darüber hinaus roch es in unserem Zimmer nach Käse, was allerdings nur Jojo und Katja gerochen haben. Vielleicht liegt es daran, dass unsere Geruchsnerven schon abgestorben sind oder wir sogar der Käseherd waren. Haha! Naja, auf jeden Fall roch es sehr muffig und das Preis-Leistungsverhältnis stimmte einfach nicht. Katja taufte es: Das Käse-Mostel (eine Mischung zwischen Hostel und Motel).
Abends haben wir uns mit Lena & Frank zum Abendessen getroffen. Die beiden sind Freunde von Katja und Jojo und zeitgleich in den USA unterwegs. Vor unserem Zusammentreffen in San Francisco sind die Vier für ein paar Tage zusammen an der Westküste entlangt gereist. Hier ein Foto aus dem Pub Hemlock:
Fahrradtour & Alcatraz
Für die Fahrradtour über die Golden Gate Bridge hatten wir uns einen schönen, sonnigen Tag ausgesucht. Normalerweise liegt über der Brücke zu dieser Jahreszeit der berühmte Nebel und die Sicht ist auf die Golden Gate Bridge ist beschränkt. Der Weg bis nach Sausalito, einem niedlichen Ort auf der anderen Seite der Brücke, ist eigentlich gar nicht so lang, aber durch den starken Wind am Hafen und auf der Brücke sowie den hügeligen Auf-und Abfahrten waren wir am Ende des Tages ganz schön platt.
Trotzdem konnten wir uns abends noch zu einem letzten Dinner mit Lena und Frank beim Chinesen in Chinatown aufraffen. Vielleicht hätten wir es lieber sein lassen sollen…Jojo ging es am nächsten Tag gar nicht gut. Anscheinend ist ihm das fettige und scharfe Essen der letzten Tage auf den Magen geschlagen, so dass ihn quälende Bauchkrämpfe plagten. Katja diagnostizierte eine Magenschleimhautentzündung. Leider hielten die Schmerzen auch noch ein paar Tage an, so dass erstmal Porridge, Apfelmus und Joghurt auf dem Speiseplan von Jojo standen.
Die Fährfahrt und den Aufenhalt auf Alcatraz für den nächsten Tag hatten wir schon einen Monat im Voraus gebucht, da die Tickets so begehrt und schnell ausverkauft sind. Jojo hat sich dazu durchgerungen trotz Bauchschmerzen mitzukommen. Für die unter euch, die Alcatraz nicht kennen:
Alcatraz ist eine kleine Insel vor San Francisco, die von 1933 bis 1963 als Hochsicherheitsgefängis für Schwerverbrecher genutzt wurde. Das Gefängnis galt als ausbruchssicher, weil es wohl unmöglich ist das Gewässer bis nach San Francisco lebend zu durchschwimmen. Die Strömungen sind zu stark. Dennoch haben es mehrere Gefangene versucht und 5 der Ausbrecher werden bis heute vermisst. Es wird vermutet, dass sie ertrunken sind. Berühmte Filme, die auf Alcatraz gedreht wurden sind z.B. The Rock oder Flucht von Alcatraz, in der der berühmteste Fluchtversuch der Geschichte von Alcatraz gezeigt wird. Das Gefängis ist wirklich beeindruckend und falls ihr mal in San Francisco seid auf jeden Fall ein Muss! Hier ein paar Eindrücke:
Weiter geht´s!
Am nächsten Tag ging es dann aber endlich los mit unserer Weiterreise. Bye bye San Francisco!! Erste Station: Napa Valley
Petaluma im Napa Valley
Das Napa Valley ist eines der größten Weinanbaugebiete an der Westküste der USA. Aus dem Valley kommen sehr gute Weine, da das mediterrane Klima die Trauben gut gedeihen lässt.
In Petaluma haben wir bei Naomi in einem wunderschön eingerichteten Airbnb geschlafen. Naomi ist Psychotherapeutin, geschieden und hat eine Tochter. Seitdem wohnt sie ganz alleine in ihrem großen Haus. Da sie früher selbst viel gereist ist und gerne Menschen um sich hat, vermietet sie zwei Zimmer in ihrem Haus über Airbnb. Ihr Haus ist eins von über 50 Airbnb´s in Petaluma und gerade in ihrer Nachbarschaft gibt es einige Nachbarn, die sich gegen Airbnb auflehnen. Naomi sagt, dass vor allem eine Abneigung gegen Ausländer hinter der Anti-Haltung steckt und einige Nachbarn große Rassisten sind. Ein paar ihrer Gäste wurden schon übelst beschimpft. Ein anderer Nachbar notiert jedes Nummerschild eines neuen Autos, dass vor Naomis Tür steht. Leider haben ihre Nachbarn durchsetzen können, dass Naomi ab Oktober keine Airbnb-Gäste mehr empfangen darf. Dies liegt mitunter an einer neuen blöden Airbnb-Regelung, die besagt, dass Airbnb´s eine Hofauffahrt haben müssen, auf der das Auto des Gastes geparkt werden kann. Das Lustige ist allerdings, dass Naomi mit Couchsurfing oder Workaway weitermachen wird und so trotzdem immer wieder Gäste aus der ganzen Welt bei sich haben wird.
Von Petaluma aus haben wir Vier einen Tagestrip zum Point Reyes Nationalpark gemacht. Eine wirklich wunderschöne, wilde Landschaft an der Westküste. Bilder dazu seht ihr weiter unten. Natürlich durfte auch ein Weintasting am nächsten Tag nicht fehlen, immerhin waren wir ja in der Weingegend schlechthin.
Hennis Verwandlung
Kurzstop beim Frisör in Petaluma: Über ein Jahr hat es gedauert bis Henni sich dazu entschieden hat seine Haarpracht wieder zu kürzen. Und tata – ein neuer Mensch ist geboren! Was sagt ihr?
Sacramento bei Diane & Diane
Von Petaluma verschlug es uns nach Sacramento. In Sacramento erwartete uns eine luxoriöse Airbnb-Unterkunft mit Pool und eigenem Garten. Dort wohnten wir bei Diane & Diane, einem lesbischen Pärchen, die sich ihr wirklich großes Haus in einer wohlhabenden Gegend vor 2 Jahren gekauft haben. Wir sind immer noch am rätseln wo die Beiden das ganze Geld herhaben. Auf jeden Fall waren sie super nett, herzlich & sehr interessiert. Am ersten Abend kamen sie ein wenig angeheitert in unser Appartment und boten uns gleich einen Schnaps an – den Fireball. Mit dem Fireball, einem hochprozentigen Zimtschnaps, hatten wir schon in Tofino Bekanntschaft gemacht und ihn nicht wirklich lieben gelernt. Na was solls – runter damit.
Ein interessanter Fakt: Die Zwei haben in 2008 in Californien geheiratet. Dort war es homosexuellen Paren in der Zeit vom 16. Juni 2008 bis zum 4. November 2008 erlaubt zu heiraten. Davor und danach war die Homo-Ehe verboten und die Beiden waren eines der glücklichen Paare, das für diesen kurzen Zeitraum heiraten durfte, da sie schon seit 1990 zusammen sind. Seit kurzer Zeit ist die Ehe von Gleichgeschlechtlichen ja in der ganzen USA erlaubt. Da sind sie Amerikaner Deutschland wirklich einen Schritt voraus.
In Sacramento haben wir eigentlich nur gechillt, gegrillt und das gute Wetter sowie den Pool genutzt. Am Abreisetag Richtung Nationalpark brachte uns ein kurzer Abstecher nach Old Sacramento. Old Sacramento ist eine alte Westernstadt. Was uns dort erwartete war allerdings eher Disneyland als purer Western. Überall Touristenshops mit unnützem Krimskrams, Burgerbuden, Pferdekutschen und Leuten, die sich der Zeit entsprechend verkleidet haben und dort herumgelaufen sind. Ganz witzig, aber uns hat es dort nicht lange gehalten. So ging es schnell weiter…raus in die Natur zum Yosemite Nationalpark.
Im Yosemite & Sequoia Nationalpark
Im Yosemite Nationalpark haben uns leider zwei Geschehnisse einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zum Einen ist es derzeit sehr heiß in Californien, so dass die Waldbrandgefahr jeden Tag extrem hoch ist. Leider brennt es dadurch immer mal wieder im riesigen Nationalpark. Auch an dem Tag, an dem Henni und ich für unsere Verhältnisse sehr früh aufgestanden sind, wollte es gerne brennen um uns Vieren die Nr. 1 der Tripadvisor-Aktivitäten – den Glacier Point – zu vernebeln. Vom Glacier Point soll man eine atemberaubende Sicht auf den Park haben, leider hat uns der Rauch nach einer Stunde Fahrt auf den Aussichtspunkt dieses Bild (teilweise hat man noch weniger gesehen) gezeigt:
Zum Anderen hatten wir uns das wahrscheinlich beschissenste Wochenende für den Besuch des Nationalparks ausgesucht – ein verlängertes Wochenende! Am Montag darauf feierten die Amerikaner ihren Labour Day. Somit war der Park vollbepackt mit Touristen aus aller Welt, tausenden Amis und unsereins, was das Naturerlebnis doch sehr schmälerte. Den Nachmittag verbrachten wir dann mit einigen anderen Touristen mit dem Auf- und Abstieg zu den Vernall Falls, einem schönen Wasserfall im Yosemite. Das hat den Tag im Park ein wenig gerettet.
Kasino, Kasino – die Zweite
Nachdem wir am ersten Abend im Yosemite Park schon im Kasino gewesen sind und ich meine erste Blackjack Erfahrung gemacht habe, wir Walter White aus Breaking Bad auf der Bühne erleben durften und Katja in einer Milli-Sekunde am Automaten 2 Dollar verloren hat, trieb uns unser Hunger am zweiten Abend nach dem anstrengenden Tag im Park wieder ins Kasino.
Unglücklicherweise lag unser Motel in einem kleinen verschlafenen Örtchen, in dem um 9 Uhr alle Restaurants des Ortes zumachen. Vom Heißhunger getrieben kamen wir kurz vor 9 Uhr abends im Örtchen an. Da Henni und ich noch nicht wussten, dass alle Restaurants um 9 Uhr ihre Küche schließen, entschieden wir uns gegen das von Jojo ausgewählte Restaurant, da es relativ teuer war. Das zweite Lokal (es war 8:55 Uhr) teilte uns am Tisch mit, dass sie jetzt die Küche schließen werden. Nachdem das erste Restaurant nun auch geschlossen hatte, Tripadvisor und unsere Motel-Dame nur 7Elven (einen Supermarkt), Instant-Nudeln oder das Restaurant im Kasino vorschlugen, trieb es uns wieder in Kasino (ihr müsst euch vorstellen – getrieben von großem Hunger).
Tja, und dann kam das Essen. Alle befanden es, ausser mir, als das schlechteste Essen seit langem. Der Kartoffelbrei schmeckte nach Eis und sah auch so aus, Hennis Hähnchenschnitzel war ein Lappen Schweineschnitzel mit Saußenpampe, das Gemüse war kalt…etc. Die Laune, vor allem Jojo´s Laune, war dem Abgrund nahe. So beendeten wir den Tag übellaunig und gingen schnell ins Bett. Haha.
Am nächsten Tag ging es bergauf
Der Sequoia Nationalpark war gegenüber dem Yosemite menschenleer. Auf einer kurvigen Straße in den Park sind uns innerhalb einer Stunde ca. zwei Autos entgegengekommen. Der Park ist vor allem für seine riesigen Sequoia-Bäume (Riesenmammutbäume) berühmt. Vom Umfang dieser Ur-Bäume konnten wir uns auf dem Trail of 100 Giants selbst überzeugen. Ich habe noch niemals so dicke Baumstämme gesehen. Wirklich beeindruckend! Ausserdem hat mir die Landschaft im Sequoia deutlich besser gefallen.
In unserem schnuckeligen Resort im Nationalpark haben wir dann unsere gemeinsamen Tage bei einem Bad im gegenüberliegenden Fluss und einigen Bieren am Abend ausklingen lassen. Am nächsten Tag brachten uns die Zwei auf ihrem Weg nach Palms Springs zu unserer Greyhound-Busstation nach Barstow von der es mit dem Bus nach Las Vegas ging.
Es war schön mit euch ihr Käsekinder!
Henni und ich versuchen derzeit unser Glücksspiel-Glück in Las Vegas! Ob wir uns damit unsere weitere Reise finanzieren können, erzählt euch Henni im nächsten Beitrag.
Wünscht uns Good Luck! Bis bald!